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Ein typisches Wengerterhaus

Berggasse 2

Auf der Giebelseite liegen der einstige Haus- und der breite Kellereingang mit der Jahreszahl 1737 und den Besitzernamen Melchior Balthas Werner und Anna Rosina Wernerin. Melchior Werner war "Ratsverwandter", also Gemeinderat, und als "Bürgermeister" mehrere Jahre für die Gemeindefinanzen verantwortlich. Da der Kellerhals in den darüber liegenden Raum ragt, liegt die Wohnung im 1. Stock. Die Haustüre hat profiliertes Gewände, das über den Ecken nach draußen verschoben ist; diese "Ohren" sind in der Barockzeit nicht selten. Dieselbe Form zeigt auch das Fenster über dem Hauseingang. Die Ecken des Erdgeschosses sind mit sichtbaren Eckquadern abgebildet. Am Fachwerk ist abzulesen, wie die Räume des Wohnstocks innen angelegt sind: rechts der größere, links der kleinere Raum. Erkennbar an dem starken Ständer, der "außermittig" sitzt. Profilierte Schwellen und mehrere Kielbögen zieren das sonst schlicht gehaltene Fachwerk.

Auf der anderen Seite der Berggasse verläuft die alte Stiftsmauer, einst als Wehrmauer gebaut. Sie umgab das ganze stiftische Areal und ist heute noch weitgehend erhalten, wenn auch in geringerer Höhe. Gleich hinter der Mauer steht das große Amtshaus des Stifts. Es wurde nach der Zerstörung 1693 bald wieder aufgebaut, die Jahreszahl am Keller nennt 1696. Dem stattlichen Gebäude ist an den Balkenköpfen unter dem Verputz anzusehen, dass es ein Fachwerk besitzt.
 

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