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Historie

Historie Bottwarwiesen

Auf dem ehemaligen Gelände des Unternehmens Werzalit sollen auf rund 12,3 Hektar Fläche Wohnungen, Gewerbe und Grünflächen entstehen. Das Gelände heißt heute „Bottwarwiesen“.

Die Historie des Areals:

1924 – 1945 – Ära Jakob Friedrich WerzBevor die Firma Werzalit in Oberstenfeld ansässig wurde, stellte diese Holzleime aus Tierhäuten her und belieferte lokale Schreinereien in der Nähe von Göppingen. Die Anfänge in Oberstenfeld entwickelten sich, nachdem der Sperrholzhersteller Fischer in Oberstenfeld von Jakob Friedrich Werz übernommen wurde.

1945 – 1986 – Ära Frieder WerzDer Sohn des Firmengründers Frieder Werz übernahm die Firma seines Vaters. Aufgrund der rasanten Ausweitung der Sperrholzherstellung, wird die Firma schnell zum Marktführer für Radio- und TV-Gehäuse aus Sperrholz. Das Spanholzverfahren wird erfunden, der Name Werzalit wird zum neuen Firmennamen sowie zum Namen der Technologie und des Werkstoffs. Viele Patente und Gebrauchsmuster wurden an Werzalit verliehen.  Aufgrund der steigenden Nachfrage wurde das Gelände erweitert. Um auch das Gebiet hinter der Bottwar nutzen zu können, wurden in den Jahren 1973 und 1976 Brücken gebaut. Aber auch außerhalb von Oberstenfeld wurden neue Werke gebaut. Beispielsweise in Würtingen, den USA, Berlin, Thüringen und Rumänien. Weltweite Lizenzierungen der Werzalit-Technologie wurden vorgenommen. Es entstanden 25 Lizenznehmer und Produktionsstätten in Europa, Amerika und Asien.

1987 – 2002 – Ära Constantia WienAufgrund einer schweren Erkrankung von Frieder Werz wurde die Firma verkauft. Mehrheitsaktionär und neue unternehmerische Führung wurde die Constatia mit Hauptsitz in Wien. Für Werzalit galten für einen Zeitraum von 15 Jahren die Regeln einer großen industriellen Firmengruppe aus dem Baumaterialienbereich mit einem Gesamtumsatz von circa 1,4 Milliarden DM.

2003 – 2018 – Ära Jochen WerzJochen Werz kaufte die Anteile der Constantia zurück, wodurch er Hauptanteilseigner wurde und die operative Leitung des Unternehmens übernahm. Aufgrund harter Wettbewerbsbedingungen am Markt durch alternative Werkstoffe wurden letztendlich die Werke in Berlin und Würtingen stillgelegt.

InsolvenzverfahrenIm Rahmen des Insolvenzverfahrens, wozu am 1. Februar 2018 der Antrag gestellt wurde, kam es zum Verkauf des Unternehmens. Neuer Eigentümer der Firma und der Maschinen wurde Martin Troyer aus Österreich. Eigentümerin der Fläche in Oberstenfeld mit allen Gebäuden wurde die Levkas GmbH, ein Tochterunternehmen der Volksbank Backnang. Die Produktion in Oberstenfeld wurde Ende April 2019 stillgelegt.