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Das HRB Kurzacher Tal in Oberstenfeld

HRB Kurzacher Tal

Das HRB Kurzacher Tal hat im Gesamtsystem der Hochwasserschutzmaßnahmen im Bottwartal einerseits gemeinsam mit dem HRB Prevorster Tal die Aufgabe, Hochwasserereignisse vor allem im Ortsteil Gronau zu verhindern und andererseits einen wesentlichen Beitrag zum notwendigen Rückstauvolumen des Gesamtsystems bereitzustellen.

In der Gronauer Geschichte war Hochwasser eine alltägliche Gefahr. Einst verlief die junge Bottwar entlang der heutigen Hauptstraße mitten durch das Dorf. Viele Häuser waren nur über Brücken und Stege erreichbar und gerade wegen der ständigen Hochwassergefahr wurde im Jahre 1935 die Bottwar durch den Reichsarbeitsdienst in ihr heutiges, künstliches Bett verlegt. Die Gronauer Hauptstraße verdankt dieser Bachverlegung ihre heutige Breite.
Die Planungen zum Bau des HRB Kurzacher Tal sind im Gange. Wegen der landschaftlichen Schönheit des Kurzacher Tales werden die Planungen mit großer Sensibilität durchgeführt. So wurden mehrere Standorte und Varianten geprüft. Es wird für die weiteren Planungen ein Standort vorgesehen, der sich in das reizvolle Kerbtal der Kurzach gut einfügen wird.

Wegen der besonderen landschaftlichen Anforderung für den Bau des HRB Prevorster Tal wurde für den Bau des HRB Kurzacher Tal von den Vorgaben der Flussgebietsuntersuchung abgewichen. In der Flussgebietsuntersuchung waren für das HRB Kurzacher Tal ein Rückstauvolumen von 105.000 m³ und eine Dammhöhe von 8,8 m vorgesehen. Durch eine Erhöhung des Rückstauvolumens der Vorzugsvariante auf 126.000 m³ durch eine Verlagerung eines Rückstauvolumens von 21.000 m³ vom HRB Prevorster Tal soll die Dammhöhe des HRB Kurzacher Tals 9,4 m betragen, was aber aus Sicht aller am Planungsprozess verträglich erscheint, da das HRB Kurzacher Tal eine Engstelle im Kurzacher Tal auf aufgreift und dort geschickt eingefügt werden kann.

Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes hat am 09.06.2015 diese Vorzugsvariante für den Bau des HRB Kurzacher Tal beschlossen. Diese Vorzugsvariante ist die Grundlage für die weiteren Planungen und naturschutz- und artenschutzrechtlichen Untersuchungen.

Das HRB Kurzacher Tal wird als gesteuertes Trockenbecken geplant und hat ein Einzugsgebiet von 8,6 km². Die Vorzugsvariante des HRB Kurzacher Tal hat ein Rückstauvolumen von 126.000 m³. Bei einem mittleren Niedrigwasserabfluss von 30 l/s hat das HRB Kurzacher Tal im Hochwasserfall HQ100 eine Wassermenge von 15,0 m³/s gesichert zu steuern. Die Regelabgabe beträgt zwischen 0,1 m³/s bis 3,5 m³/s. Im Vollstau wird durch das HRB Kurzacher Tal eine Fläche von ca. 3,5 ha eingestaut.

Das Dammbauwerk soll als homogener Erddamm aus bindigem Bodenmaterial geschüttet werden. Die Dammkrone ist ca. 175 m lang und wird eine Kronenbreite von ca. 5,00 m erhalten. Auf dem Damm wird ein Weg angelegt werden, der auch für Fußgänger und Wanderer eine attraktive Wegeverbindung darstellen wird.

Derzeit wird mit Baukosten von rund 2,7 Mio. € gerechnet. 70 % der förderfähigen Kosten werden vom Land Baden-Württemberg über Zuschüsse beigesteuert.

Die weiteren natur- und artenschutzrechtlichen Untersuchungen und die Vorplanungen werden wohl bis zum Jahresende 2015 abgeschlossen werden und es ist aus heutiger Sicht zu erwarten, dass 2016 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet wird. Wenn dieses Planfeststellungsverfahren, der Grunderwerb und die bauvorbereitenden Schritte planmäßig abgeschlossen werden können, ist mit einem Bau des HRB Kurzacher Tal frühestens im Jahre 2017 zu rechnen.

HRB Kurzacher Tal Bestand 1
HRB Kurzacher Tal Bestand 1
HRB Kurzacher Tal Visualisierung 1
HRK Kurzacher Tal Visualisierung 1
HRB Kurzacher Tal Bestand 2
HRB Kurzacher Tal Bestand 2
HRB Kurzacher Tal Visualisierung 1
HRB Kurzacher Tal Visualisierung 2
HRB Kurzacher Tal Bestand 3
HRB Kurzacher Tal Bestand 3
HRB Kurzacher Tal Visualisierung 3
HRB Kurzacher Tal Visualisierung 3